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Was ist Slow Fashion?

Erfahre, was hinter dem Begriff Slow Fashion steckt und welche Missstände in der Fashionindustrie vorherrschen.

Erstmals verwendet wurde der Begriff Slow Fashion von Kate Fletcher, einer Forscherin und Professorin des London College of Fashion. In ihrem 2008 erschienenen Buch “Sustainable Fashion and Textiles: Design Journeys” zeigt sie Missstände in der Modeindustrie auf und zieht Parallelen zur Fast Food Industrie. Im schnelllebigen Modekonsum unserer Wegwerfgesellschaft sieht sie einen Grund für die Ausbeutung und die Umweltprobleme unserer Zeit. Angelehnt an das bereits damals im Trend liegende Thema Slow Food und der damit verbundene bewusste Umgang mit Ernährung und Nahrungsmitteln, erhofft sich Kate Fletcher ebenso ein Umdenken im Bereich Mode und Fashion.

Was bedeutet Slow Fashion?

Slow Fashion zielt darauf ab, den Lebenszyklus eines Kleidungsstücks durch nachhaltigeren und bewussteren Umgang so gut es geht zu verlängern. Mode soll dabei sowohl nachhaltiger und bewusster produziert, als auch konsumiert werden. Dazu gehört seitens der Modeindustrie, dass weniger, aber dafür qualitativ hochwertige Kollektionen produziert werden. Die Rohstoffe sollen dabei aus nachhaltigem Anbau stammen. Verarbeitung und Veredelung der Stoffe soll unter angemessener Entlohnung und gesunden Arbeitsbedingungen erfolgen. Seitens der Verbraucher bedeutet Slow Fashion weniger, aber dafür qualitativ hochwertige Kleidung einzukaufen und diese möglichst lange zu tragen. Getragene Kleidung soll zudem nicht weggeworfen, sondern repariert, umgestaltet oder teilverwendet werden. Auch Kleidung zu leihen, zu tauschen oder als Second Hand zu verkaufen, stellen mögliche Alternativen im Sinne des Slow Fashion dar.

Infografik die zeigt, dass sich Slow Fashion aus Eco Fashion, Fair Fashion und Long Lasting Fashion zusammensetzt

Slow Fashion vs Fast Fashion

Während bei Slow Fashion die Langlebigkeit der Kleidung im Vordergrund steht, zielt Fast Fashion auf das Gegenteil ab. Kleidung soll hierbei möglichst günstig und vor allem kurzlebig sein. Ständig neue Trends und Kollektionen werden zu Billigpreisen angeboten und verleiten so zu Impulskäufen. Minderwertige Rohstoffe und Verarbeitung führen dazu, dass die Kleidung schnell unansehnlich wird, weswegen wiederum neue Käufe getätigt werden und so der Kreislauf von vorne beginnt. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren zum erfolgreichsten Geschäftsmodell der Modebranche entwickelt. Doch zu welchem Preis? Fast Fashion zahlt sich nur für die Modeindustrie aus - für Mensch und Umwelt ist sie eine Katastrophe. Denn sie verschleißt nicht nur Ressourcen und Arbeitskräfte, sondern vergiftet auch unser Ökosystem.

Fast Fashion und ihre Auswirkungen auf die Umwelt

Der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments (kurz: EPRS) untersuchte in unabhängigen Studien die Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen und fand Folgendes heraus:

  • 10% der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen bei der Herstellung von Kleidung und Schuhen. Dies entspricht mehr, als internationale FlĂĽge und Seeschifffahrten zusammen verursachen.
  • Rund 20% der weltweiten Wasserverschmutzung wird durch das Färben und Veredeln von Textilien im Rahmen ihrer Herstellung verursacht.
  • 0,5 Millionen Tonnen Mikrofasern gelangen jedes Jahr durch das Waschen von billig produzierter Synthetikkleidung ins Meer. Das sind 35% aller in der Umwelt freigesetzten primären Mikrokunststoffe.
  • 2.700 Liter SĂĽĂźwasser werden fĂĽr die Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts benötigt. Dies entspricht der Menge, die eine Person in 2,5 Jahren trinkt.

Laut WWF wird der Bedarf an Kleidung in Zukunft noch weiter ansteigen. Von 62 Millionen Tonnen im Jahr 2015 auf schätzungsweise 102 Millionen Tonnen in 2030. Umso wichtiger wird es in Zukunft sein, einen nachhaltigeren und bewussteren Umgang im Bereich Mode und Fashion zu etablieren.

Vorteile von Slow Fashion

Die Vorteile von Slow Fashion sind vielseitig, nicht nur fĂĽr die Umwelt, sondern auch fĂĽr uns Menschen. Denn durch den nachhaltigen und reduzierten Konsum werden nicht nur Ressourcen geschont und unser Ă–kosystem entlastet, wir sparen langfristig gesehen auch Geld und investieren in unsere eigene Gesundheit. Konkrete Vorteile von Slow Fashion sind:

  • Ressourcen werden geschont: Durch die Verwendung von ausschlieĂźlich nachhaltig angebauten Rohstoffen, werden die Ressourcen unserer Erde geschont.
  • Menschenrechte werden geachtet: Im Sinne des Slow Fashion wird darauf geachtet, dass der Rohstoffanbau und die Textilproduktion unter menschenwĂĽrdigen Bedingungen erfolgen. Hierzu gehören faire Bezahlung und gesunde und sichere Arbeitsbedingungen ebenso, wie der Verzicht auf Kinderarbeit.
  • Trinkwasser wird eingespart: Neben dem Klimawandel ist die globale Wasserknappheit eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. FĂĽr die Produktion und Färbung von Textilien wird massenhaft wertvolles Trinkwasser verwendet und im Anschluss als verschmutztes Abwasser abgeleitet. Slow Fashion verhindert dabei nicht nur, dass Abwasser in die Natur abgeleitet wird, sondern hilft durch den reduzierten Konsum auch dabei, wertvolles Trinkwasser einzusparen.
  • Meere werden geschont: Die Verwendung von ausschlieĂźlich natĂĽrlichen und biologisch abbaubaren Materialien fĂĽhrt dazu, dass beim Waschen keine Mikrofasern freigesetzt und somit unsere Meere geschont werden.
  • CO2-Emissionen werden reduziert: Durch die geringere und nachhaltigere Produktion von Textilien werden automatisch auch die weltweiten Treibhausgasemissionen reduziert, die bei der Herstellung von Kleidung und Schuhen entstehen.
  • MĂĽllaufkommen wird minimiert: Qualitativ hochwertige Kleidung nutzt sich nicht so schnell ab und ist dadurch langlebiger. Getragene Kleidung nicht zu entsorgen, sondern zu reparieren oder wiederzuverwenden, trägt ĂĽber den verlängerten Lebenszyklus hinaus ebenfalls dazu bei, das MĂĽllaufkommen zu minimieren.
  • Geld wird eingespart: “Wer billig kauft, kauft zweimal”. In diesem Sinne mag billige Kleidung auf den ersten Blick zwar gĂĽnstiger erscheinen, auf Dauer lohnt es sich aber, in qualitativ hochwertige Kleidung zu investieren.
  • Gesundheit wird gefördert: Im Sinne des Slow Fashion wird während des gesamten Produktionsprozesses auf die Verwendung von gesundheitsschädlichen Pestiziden und Chemikalien verzichtet, die auf Dauer krank machen oder Krebs erregen können.
  • Wertschätzung wird erlernt: Durch den bewussten Konsum weniger, aber dafĂĽr hochwertiger KleidungsstĂĽcke lernen wir Kleidung wieder mehr wertzuschätzen.

Dein Beitrag zur Slow Fashion Bewegung

Es gibt ein paar ganz konkrete Dinge, die Du tun kannst, um Deinen persönlichen Beitrag zur Slow Fashion Bewegung zu leisten. Prinzipiell gilt, dass Du das Tragen bereits vorhandener Kleidung dem Kauf neuer Kleidung vorziehen solltest. Damit Deine Kleidung möglichst lange ansehnlich bleibt, solltest Du sie entsprechend der Hinweise richtig waschen und pflegen. Beschädigte Kleidung kann häufig repariert oder umgestylt werden - insofern Du das nicht selbst kannst, lohnt sich oft der Weg in eine Änderungsschneiderei. Kleidung, die Du dennoch aussortieren möchtest, muss nicht zwangsläufig weggeworfen werden. Indem Du diese verleihst, verschenkst oder über einen Second Hand Laden bzw. eine Online-Kleiderbörse verkaufst, leistest Du ebenfalls einen Beitrag zur Slow Fashion Bewegung.

Beim Kauf neuer Kleidung solltest Du auf qualitativ hochwertige Stoffe aus nachhaltigem Anbau achten. Bio-Labels und Fairtrade-Siegel helfen Dir dabei, nachhaltige und fair produzierte Kleidung zu erkennen. Generell solltest Du ein persönliches Interesse daran entwickeln zu erfahren, aus welchen Materialien Deine Kleidung besteht und unter welchen Umständen diese hergestellt wurde. Unter dem Hashtag #whomademyclothes hat sich in diesem Zusammenhang seit 2013 eine bedeutsame Kampagne etabliert, mit deren Hilfe ein Blick hinter die Kulissen der großen Modeketten geworfen und ein Bewusstsein für die Missstände in der Textilindustrie geschaffen werden soll. Auslöser für diese Kampagne war das schwere Unglück in der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch am 24. April 2013, bei dem 1134 Menschen starben und rund 2500 verletzt wurden. Indem Du ein Foto mit einem Kleidungsstück in den Social Media Kanälen postest, auf dem das Kleidungsetikett erkennbar ist und welches Du mit dem Hashtag #whomademyclothes und dem entsprechenden Modelabel markierst, forderst Du dieses dazu auf, mehr Transparenz in dessen Produktionsprozess zu schaffen.

Um diesen Missständen entgegenzuwirken und der ausbeuterischen Fast Fashion Industrie etwas entgegenzusetzen, entstehen immer mehr kleinere Fashionlabels, die großen Wert auf Transparenz innerhalb ihrer Lieferketten, sowie auf die Qualität und Langlebigkeit ihrer Kleidung legen. Indem Du Slow Fashion Brands wie Maggy and Jules® unterstützt, leistest Du ebenfalls einen Beitrag zur Slow Fashion Bewegung.

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